Umweltdetektive– ein Schulprojekt mit Wirkung

In den vergangenen Wochen waren an der GS Altenmarkt an mehreren Nachmittagen die Umweltdetektive im Einsatz: Ein Projekt, das von Alexandra Steinhuber aus der erweiterten Schulleitung sowie Sozialpädagogin Christina Riedl geleitet wurde: dabei wurde Wissen, Kreativität und praktisches Tun auf eindrucksvolle Weise vereint.

Vom Anlegen insektenfreundlicher Blühflächen bis hin zum Bau hochwertiger Nisthilfen für Wildvögel und Bienen – die Umweltdetektive packten an, forschten, bauten und hinterfragten kritisch.

Im Frühjahr sorgten Seedbombs mit regionalem Saatgut für Begeisterung – als besonderes Vatertagsgeschenk oder zum Verschönern des eigenen Gartens. Natürlich wurde in diesem Zusammenhang auch das sogenannte „Guerilla-Gardening“ thematisiert: Was darf wo gemacht werden und wo eigentlich nicht? Gleichzeitig wurden Blühinseln auf dem Schulgelände angelegt, die nicht nur optisch ein Gewinn sind, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten sollen.

Auch bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Insektenhotels ging es ins Detail. Die Kinder lernten, wie man gute von wirkungslosen oder gar schädlichen Modellen unterscheidet. „Zapfen und Ziegel mit übergroßen Löchern mögen dekorativ wirken, bringen aber oft keinen ökologischen Nutzen“, so eine der zentralen Erkenntnisse. Ebenso wurde thematisiert, warum Materialien wie Stroh eher ungeeignet sind – etwa weil sie Ohrwürmer anziehen, die wiederum der Wildbienenbrut gefährlich werden können. Ein besonderes Highlight war hierbei der Bau von hochwertigen Röhrennistplätzen für Wildbienen – aus alten Tetrapacks gefertigt, wodurch gleichzeitig ein sinnvoller Upcycling-Effekt entstand. Auf dem Schulgelände bilden diese einen ersten Baustein für das nächste Projekt, eine große Insektennisthilfe mit Angeboten für die verschiedensten Anforderungen der einzelnen Arten.

Auch für Gartenvögel wurde fleißig gewerkelt: Nistkästen für Höhlenbrüter, gefertigt aus passgenau vorbereitetem Holz, das von der Firma Holzbau Krenn großzügig gespendet wurde, finden nun ihren Platz im schulischen Baumbestand – und zu Hause in den Gärten der Kinder. Hier wurde ebenfalls in jeder Hinsicht versucht, die bestmögliche Umsetzung zu finden: Statt mit Dachpappe, deren Einzelteile nach Jahren oft noch im Boden zu finden ist, versiegelten die jungen Umweltschützer ihre Häuschen individuell mit Wachsmalstiften und ließen so individuelle Kunstwerke entstehen.

Was sich hier entwickelte, war mehr als nur ein Freizeitangebot: Es war gelebte Umweltpädagogik. Dass eine der Projektleiterinnen nicht nur zur erweiterten Schulleitung gehört, sondern auch im Landkreis als Fachberaterin für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Umweltpädagogik aktiv ist, trug dazu bei, dass das Konzept fundiert und praxisnah aufgestellt war – ohne dass es belehrend wirkte.

Auch Rektorin Tanja Anthofer zeigt sich begeistert vom Engagement der Kinder:
„Ich bin beeindruckt, mit wie viel Begeisterung und Sachverstand unsere Schülerinnen und Schüler hier gearbeitet haben. Die Umweltdetektive sind ein großartiges Beispiel dafür, wie Schule Umweltbildung lebendig und wirkungsvoll gestalten kann.“

So ist es nur folgerichtig, dass diese Ergebnisse einen wichtigen Beitrag zur diesjährigen Bewerbung als ‚Umweltschule in Europa‘ leisten – ein Ziel, das die Schule mit vielen kreativen Ideen, regionaler Vernetzung und spürbarem Herzblut verfolgt.

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Text und Bilder: Alexandra Steinhuber